Wolfgang Jorzik it's about photography and other things that happen in life

Ein wenig online muss sein

Eigentlich wollte ich ja die drei Tage im Krankenhaus dem Internet fern bleiben, weil es ja immer noch dieses riesige schwarze Loch ist, das meine Zeit schluckt, mir aber auch wichtige Informationen liefert. Und wie ich schon anderenorts schrieb, ist ja mittlerweile auch ein Teil meines Wissens schneller im Internet zu finden, als in meinem Kopf und mein großes Zeitungsarchiv voller Spiegelartikel hatte ich mit mehreren Schubkarrenladungen schon vor Jahren dem Altpapier zugeführt und einen der Container komplett gefüllt mit Ausgaben von 1975 bis Anfang 2000. Und die hätte ich kaum am Krankenhauspförtner vorbei schmuggeln können. Das die von Hand ausgerissenen und von Hand getackerten Artikel alle weg sind, gibt mir manchmal immer noch Wehmut, auch wenn die mehr als 25 Aktenordner weder verschlagwortet noch sonstwie erschlossen und so als Archiv unbrauchbar waren. Auch dachte ich an den amerikanischen Schriftsteller Jonathan Franzen, der im Time Magazin Artikel erklärt, dass er fürs Schreiben frei von Ablenkungen sein muss und er deshalb seinen alten Computer ohne Internetzugang betreibt und diesen sogar zerstört hat, um nicht in Versuchung zu kommen.

Wie es bei mir so um die Versuchung bestellt ist, zeigt, dass ich mein Laptop unzerstört vor fand und dazu noch einen schlecht versteckten UMTS – Stick in der Laptop-Tasche und damit belohne ich mich nach gestern geleisteter Abstinenz fürs Abtippen und dem kontemplativen Zeitungslesen heute früh schon mit einer Dosis Internet. 

Gestern Mittag war ich spazieren und habe die unmittelbare Nachbarschaft durchschritten – schön langsam natürlich. Diesmal mit der kleinsten und leichtesten Kamera, die ich habe, die meinen Tremor auch nicht verzeiht, aber sich leichter mal irgendwo aufstützen lässt. Die Fotos beginnen auf dem Dach des Parkhauses am Klinikum, dann geht es über das Klinikgelände zur Dhünnaue mit einer covered Bridge am Rückkehrpunkt meines Weges. Die Brücke war gestern mein Ziel und hatte schon beim ersten Spaziergang sofort an den Film „The Bridges of Madison County“ erinnert. Ein sehr sehenswerter Film mit Meryl Streep und Clint Eastwood in den Hauptrollen. 

 

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