Kurzer Sachstand: Blutwerte (rote, weiße Blutkörperchen sowie die Plättchen) haben nach der 2. Chemo keinen Schwellenwert unterschritten. Trotzdem des Onkologen Ansage: Am Wochenende könnte eine schlechte Zeit anfangen, weil sieben Tage nach der Chemo auch gesunde, sich schnell reproduzierend Zellen (Blut) ihren Tiefstand erreichen. Folge: Müdigkeit, Schwäche und Reizbarkeit. Letzters ist wichtig zu wissen, damit die Familie weiß, was los ist, sollte ich mich in Ungeduld oder Meckereien ergehen. Schwäche ist deutlich und alles dauert länger. Ich springe mal unter die Dusche, das war früher eine Sache von 10 Minuten. Nun brauche ich fast eine Stunde und danach bin ich erschöpft. Da muss ich noch einiges lernen, was die neue Taktung von Alltag angeht. Das erste Nachgespräch zur Strahlentherapie ergab, dass Verleichsaufnahmen der Kopftumore erst in einem Monat gefertigt werden, weil derzeit sich nichts zeigen würde. Der Arzt geht davon aus, dass die Strahlen den Tumoren zugesetzt haben („zu 98 Prozent getötet“) und jetzt die körpereigene Müllabfuhr den Kopf erstmal entrümpeln muss. Auch der Doktor geht davon aus, dass es mir nach dem Wochenende ein Stück besser gehen wird. Auch drückte er seine Überraschung nochmals aus, weil er sehe wie sich mein Sprechen, meine Aufnahmefähigkeit und die Gehstabilität weiter verbessert hätten, denn mit solchen Dingern im Kopp könne all das weitaus schlechter sein. Louisa und ich kamen auf dem Heimweg überein, diesen Zwischenstand durchweg positiv zu bewerten und zu sehen, dass zumindest mein Kopf vorerst Glück im Unglück hatte.

28.03.2014