Kurz nach dieser Diagnose hatte ich den Wunsch mich mitzuteilen und ich schrieb diese Zeilen, um Freunde und Bekannte zu informieren, denn das eigene Leben wird zumindest derzeit fremdbestimmt und extrem verlangsamt. Hier die Mail: “Aggressive Zellen, die auf marodierender Weise schon meine Leber und Hirn besucht haben und wegen ihrer Bösartigkeit nun in die Zange genommen werden: zum einen mit Strahlen und später mit einem Chemococktail. Das Alles strengt an, nicht nur wegen der Diagnose, die ein wenig dem entspricht, was ich mir als Krebs meiner Wahl vorgestellt hatte: Bauchspeicheldrüsenkrebs – wegen des gewissen Ausgangs, der ja immer mal bei Null liegt. Nun ja, jetzt sind es halt Kohorten von Krebszellen, denen die Ärzteschaft beikommen will mit gemischten Aussichten: Lebensqualität lässt sich wohl verbessern, Lebensaussichten verlängern, aber eine dauerhafte Heilung gilt als unwahrscheinlich, da Metastasen immer wieder auftauchen können und insofern auch regelmäßige Kontrollen durchgeführt werden sollen. Kosten-Nutzen wird vom Arzt so beschrieben: Chemo + Nuklearstrahlung = Linderung, ansonsten bald (3 Monate) Schluss und Schwarz und Aus.
Linktipp: Informativ und ernüchternd: Lungenkrebs.de
Den Tod sehe ich nicht so tragisch, tragischer sind die Momente, die ich vermute zu verpassen: im Spiel mit den Kindern, im Zusammensein mit meiner Frau Louisa, die bis auf weiteres mein offizielles Leben koordiniert – Besuche, Verabredungen, Job und Geldangelegenheiten, sowie Erziehung der Kinder. Dafür bin ich sehr, sehr dankbar, denn ich bin nicht wirklich in der Lage derzeit angemessen und schnell zu reagieren.
Thank-you note:
Big thanks and hugs to my brother Manfred and his wife, who postponed their trip to Asia. Thanks to my mother-in-law Arlene, who takes care of and is a warm-hearted Grammy for our twins Ella & Nick. Of course, thanks to my wife Louisa, who has been suffering from severe depression but had herself released from the hospital and is at my side to help.
Thanks to my friends and colleagues. And to Manfred, Jens and Werner, who have been keeping the daily routine for the kids – bringing them to Kindergarten and picking them up in the afternoon. It’s a big help and relief. Thanks for taking these burdens off our shoulders.
Thanks to my parents for everything. It saddens me a lot that they are so full of fear, yet are trying to be so patient.
Last but not least, thanks for all the prayers, wishes and little gifts like chocolate, which I love to eat during the long nights when I am not doing adventurous stuff like packing up all my things in the hospital and heading off to Ukraine, which I have tried to do a couple of times now.
Life will go on – with or without me.
Take care,
Wolfgang www.wolfgangjorzik.com
28.02.2014