Wolfgang Jorzik it's about photography and other things that happen in life

K.K. / H.P.F. – ein Gespräch

Kaspar König, scheidender Direktor des Kölner Museums Ludwig, im Gespräch (am 28.08.12) mit dem Künstler Hans-Peter Feldmann im Kinosaal des Museums.

„Wenn ich in Ferien bin, bin ich zwei, drei Tage ziemlich unausstehlich, weil ich immer nur lese und mir einen hinter die Binde kippe“. Das bekannte Kaspar König im Gespräch mit Hans-Peter Feldmann. Und durch solch persönliche Einsprengsel (König hat im Urlaub auch eines seiner Mobiltelefone im Wasser versenkt, das andere genauso wie seine Uhr verloren und so habe er „ganz konzentriert auf all diesen Quatsch verzichten“ können) erfuhr das Publikum weitaus mehr von den Beiden, als hätte es nur den erwartungsgemäßen Diskurs über die Kunst gegeben. Die Kunst kam dennoch nicht zu kurz, denn König schätzt Kunst und er schätzt Feldmann. Ob er nun von Feldmanns Skulptur „David“ schwärmte, die mit ihrem „wirklich leckeren Popo“ eine zeitlang zwischen Rhein und dem Museum Ludwig stand, oder hingebungsvoll in den aufgetürmten Fotobüchern des Künstlers blätterte – dabei zeitweise sogar das Mikrophon aus der Hand legte, was ihn für die hinteren Reihen des Saals nahezu unverständlich werden ließ – sichtbare Belege für seine Begeisterung für die Bücher, ob es nun der „Voyeur“, „Alle Kleider einer Frau“ oder „Smoke“ waren. Letzteres sei für einen Paffer, der nicht mehr raucht eine Provokation, eine Unverschämtheit, polterte König lachend. Feldmann habe, analysierte König, mit seinen Büchern mit einem Minimum an Aufwand ein Maximum an Inhalt auf den Punkt gebracht. So wie Feldmann sich mit seinen Fotografien und den daraus entstandenen Bucheditionen von 1968 an die gesellschaftliche und soziale Realität dokumentarisch annährte, waren andere auf anderen Feldern mit ähnlichen Ambitionen tätig – es seien nur die Bechers mit ihren Fotografien der verschwindenden Industrie genannt. Trotz plaudernder Redseligkeit – beide erzählten auch einen Blondinen-Witz – ließ sich König nicht aus der Reserve locken, als Feldmann seine Zukunftspläne nach dem Ende seines Direktorendaseins erfragen wollte. Es gebe Angebote aus den USA für Gastprofessuren – mehr verriet König nicht.

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